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Soromon Tehlerjan und der Dachs und der Pascha

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Sherlock Dachs und die Gedenkstätte Irgendwas ist passiert, vermutlich genau hier. Wir fragen die Grabkerzen, deren Feuer erloschen ist. Wir fragen die Lilie aus Plastik, die beim umstoßen immerhin keine Erde verliert. Wir fragen das Foto des Mannes im Anzug. Wir erfahren: nichts.  Immerhin steht da was:  Soromon Tehlerjan nämlich. Das klingt nicht deutsch. Mehr erfahren wir bei unseren Recherchen im Internet.  Es handelt sich nämlich um einen Armenier, der  während des Ersten Weltkrieges beim Völkermord an den Armeniern seine Familie von 85 Personen verloren hat.  Als verantwortlich dafür galt wiederum  der frühere türkische bzw. osmanischen Innenminister Talât Pascha. Der hatte damals wenig Bock auf eine  Auslieferung als Kriegsverbrecher an die Alliierten. Deutsche Politiker halfen ihm deshalb, nach Berlin zu flüchten, wo er unbehelligt lebte.  Soromon Tehlerjan war davon wenig begeistert, deshalb verfolgte er am 15. März 1921 den Pascha und  erschoss ihn in der Hardenberg

Hey, Dr. Sommer-Dachs, wie finde ich zur Kiezkultur?

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Der Dachs  blättert wichtig in seinem höchstpersönlichen   Buch der guten Tipps .  Und was findet er darin? Na gute Tipps, Du Dummerchen.  Der Dachs und ich haben zum Beispiel im letztem Jahr bei einem künstlerischen Kiezspaziergang mitgemacht. Wie das geht? Dazu begibt man sich erstmal einfach irgendwo hin. "Irgendwo" heißt ernsthaft irgendwo, nur im Kiez muss es sein, und man sollte sich da länger aufhalten können, ohne z.B. permanent von Touristen angerempelt zu werden. Und dann geht es los: Guck' Dich um. Irgendwo bleibt dein Auge hängen, und zwar bitte hoffentlich nur im übertragenen Sinn.  Jetzt geht es los. Du hast vielleicht ein Köfferchen mit Mal- und Bastelmaterial dabei? Dann kannst Du gleich vor Ort etwas zu einem Detail kleinerer oder größerer Art gestalten, etwa ein Bild, eine Collage, eine Skulptur... Es ist erlaubt, das Ding oder das Panorama abzumalen, oder aber etwas zu gestalten, was zu deinen "Ding" passen würde, es ergänzen würd

Ein Spiel, gratis: In the box, in the city, many links, oh so pretty

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Und so geht das Linkspiel: Erst guckstu das Bild oben.  Dann: Lies den Text von Living in a box und klick auf jede Zeile, die dir gefällt. Sie führt dich zu weiteren Kunstwerken, die dich für deinen Tag inspirieren.  Woke up this morning  Closed in on all sides Nothing doing I feel resistance As I open my eyes Someone's fooling I've found a way to break Through this cellophane line Cause I know what's going on In my own mind Am I living in a box Am I living in a cardboard box Am I living in a box Life goes in circles Around and around circulation I sometimes wonder What's moving underground I'm escaping I've found a way ... I've found a way ... ( Anthony Critchlow, Marcus Vere, Richard Darbyshire) Du fragst Dich, wo Du hier gelandet bist? Zu Recht. Aber es könnte der Beginn einer langen Kunsttherapie mit dem Dachs werden.

Der Anbau vom Görli

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Immer mehr Menschen wohnen draußen. (vgl.: Wohnen in der Stadt ) Hier wurde ein zusätzliches Zimmer eingerichtet, direkt unter der Hochbahn in Kreuzberg am Görlitzer Bahnhof. Mit viel Sinn für Ästhetik und Kunst. Geht gucken, und spendet einen kleinen Euro. Bei aller Armut - hier ist immer Kunst und Inspiration. Ich liebe Berlin. 

Säulen Street Art Fund - und ein Gedicht

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Treffen sich zwei Penisse mit Augen ich geh nicht vorbei kann als Kunstwerk taugen.  Wir können es loben viel Schwarz-Weiß ein Schmetterling oben. Geh weg mit dem Scheiß. Nicht jeder kann dichten,  Aber - das ist jetzt scharf - ich sag es euch Wichten:  jeder darf! Da guckt ihr, ihr Nieten,  kann mir keiner verbieten! (mehr Gedichte findest Du hier ) Du fragst Dich, wo Du hier gelandet bist? Zu Recht. Aber es könnte der Beginn einer langen Kunsttherapie mit dem Dachs werden.

Systemische Auf- und Ausstellung

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Du willst den Zucker ... aber Du bekommst eine leere Flasche. Und womöglich den Pfeffer. Du fragst nach dem Zucker und bekommst den grünen Ablenkvogel. Und dann die Flasche. Und dann das Salz.  So kann man in jedem Fall jemandem erklären, dass er sein Leben selbst gestaltet und das leider auch aus dem Unterbewusstsein heraus. Und dieses will, wie wir wissen, nicht immer nur Dein Bestes. Nun ist es auch ganz nett, das Ganze zu verdeutlichen, und dazu kann man - beispielsweise, denn sie tut noch viel, viel mehr - die systemische Aufstellung nutzen.  Aufstellung? Bert? Hellinger? Die meisten denken jetzt spontan an Hellinger und harsche Kritik an seinen Familienaufstellungen. Ok, ok, Dachs, Du hast Recht - manche auch nicht, die wissen nämlich dann vielleicht gar nicht, wer das ist.  Bert Hellinger (bürgerlich Anton Hellinger; * 15. Dezember 1925 in Leimen) ist ein deutscher Buchautor, Psychoanalytiker und als „Familientherapeut“ tätig. 1952 zum Priester geweiht, wa

A Collection of Very Weird Stickers - Tag der Aufkleber

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Dachsaufkleber und mehr   Dachsaufkleber sind ja bekanntlich ein so genanntes "Must-have" (Dachs, stand das wirklich genau so in der Vogue?!). Nun ja. Aber wie sagt man so schön, jedem Tierchen sein Plaisierchen. Es gibt da auch noch diverse andere Aufkleber die dem gemeinen Stadt-Dachs das Leben versüßen. Wer produziert die eigentlich? Wer klebt sie auf? Das wird wohl ein Geheimnis bleiben. Der Dachs hat hier jedenfalls ein paar merkwürdige Exemplare für uns gesammelt.  Warum heute dieser Beitrag? Ein bisschen Hintergrundinformation muss sein! Der 13. Januar war der Geburtstag von Richard Stanton Avery (1907 – 1997), der am 15. Dezember 1935 ein Patent für ein maschinell hergestelltes, selbstklebendes Etikett erhielt. Juhu! Vorher musste man an Etiketten immer lecken, damit sie klebten. Deshalb ist der Geburtstag dieses Mannes wahrhaftig und ehrlich ein Feiertag, nämlich der National Sticker Day (dt. Tag der Aufkleber

Schattenspielchen

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Neue Wege in der Kunst Irgendwann hat man die Farben ja mal durchprobiert. Und auch den Speckstein und die Linolschnitte und so. Und dann - ja dann muss was Neues her.  Da gibt es ja diese ganz spannende Möglichkeit, etwas zu malen, was danach - sobald man sich selbst entfernt - auch ganz einfach wieder verschwindet. Und das Ganze nennt sich Schatten. Schont den Geldbeutel der Sprayerfeinde Der Dachs behauptet, dass er das erfunden hätte und er auch gleich einen Preis von der Stadt Berlin verlangt. Mindestens. Weil das natürlich eine tolle Methode ist, um zukünftig Graffiti viel leichter zu entfernen. Man macht dazu ganz einfach Schatten-Graffiti. Das darf man auch bei Tag, was ziemlich praktisch ist, weil man kann das ja auch nur bei Tag machen. Oder halt mit einer Taschenlampe. Und wenn sich der Graffiti-Künstler entfernt, dann verschwindet auch das Graffiti mit ihm gemeinsam.  It's magic! Und während der Dachs jetzt auf sein Preisgeld wartet für diesen toll

Kleine Wohnung, Kreuzberg, verkehrsgünstig, frei

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Langeweile auf dem U-Bahnhof Möckernbrücke Jetzt, wo hier U1 und U3 fahren scheint eine Wartezeit von über 3 Minuten irgendwie sehr, sehr lang. Zeit für die Besichtigung einer offenbar ungenutzten - äh - Wohnung.  Der Dachs überlegt noch nach Einrichtungsideen, er will eine WG mit Freunden aufmachen. Es ist gar nicht so einfach, denn sein väterlicher Alter-Ego-Freund Dr. Dachs überlegt noch, wo er seinen Flügel hinstellt und sein abstraktes Werk aus einer Münchner Galerie aufhängen soll. Mutter Dachs träumt von einer Einbauküche mit Kochinsel und Meister-Proper glänzenden Schrankfassaden, hinter denen blitzblanke Küchengeräte und steril verpackte Lebensmittelvorräte ihr Dasein fristen. Creative-Badger 3.0 würde das Ganze eigentlich erstmal so lassen, denn es sieht so Vintage und authentisch aus. Manchmal ist es ganz schön schwierig. Onkel Dachs ist alles egal, aber er ist in jedem Fall für eine energetische Badsanierung.  Wohnungen sind knapp ... aber vielleicht hilft uns de

Hand- und Kopfarbeiten bei öffentlicher Kunst

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Ich finde es wichtig, dass öffentlicher Raum auch Kunstraum ist. Dazu brauchen wir aber auch Künstler, die bereit sind ihre Arbeiten auszustellen, ohne Geld (Apropos: Macht Geld glücklich ? Und wie spare ich mich reich ?), ohne Anerkennung. Der Dachs findet aber, wir sollten den Kunstwerken alle auch ab und zu Beachtung schenken. Zu oft latschen wir kopflos einfach vorbei.  Interpretationsmöglichkeiten Wollmütze von Omi und die Enkel, die man allzuselten sieht ---- Eierwärmer und das Frühstück, bei dem jeder verschlafen noch in der eigenen Welt schwebt ---- euphemistisch verdeckte Atomwaffen und Menschen mit Brett vorm Kopp ----Wollkondom und zur Anonymität gezwungene Schwule --- Abgleich modische Avantgarde der 80er mit dem Hipsterlook der 2000er ---- ihr seht schon, an Themen mangelt es uns nicht.  Das schöne daran ist, dass jede Deiner Interpretationen hauptsächlich Aufschluss über Dich gewährt ... so sagt zumindest der Dachs . Der interpretiert das Bild als Si

Moabit, Arminiusmarkthalle. Impressionen aus Sicht des Dachses.

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Lebenslauf der Markthalle in Moabit 1872: Blankenstein wird Stadtbaurat Leiter der Berliner Hochbauverwaltung und denkt sich das Ding mit den Markthallen aus... 1890: der schnelle Bau der Arminiusmarkthalle beginnt 1891: Arminiusmarkthalle eröffnet als 10. Berliner Markthalle in Berlin Moabit  1945: Die Markthalle ist nach den Krieg schwer beschädigt 1950: Der Wiederaufbau der Markthalle beginnt auf Anraten des Dachses 1982: Die  Arminiusmarkthalle wird Baudenkmal  1991: Feier zum 100 jährigen Bestehen, Beginn aufwendiger Innenrenovierung 1996: Restaurierung alter Elemente der Inneneinrichtung durch den Dachs persönlich 2007: Der Dachs trinkt sein Bierchen in der Markthalle, raucht eine und frisst Fischbrötchen. Die Welt ist in Ordnung.  2010:  die „Die Zunft AG“ übernimmt die Arminiusmarkthalle von der Berliner Großmarkt GmbH und beschließt, hier Hipsterkram anzusiedeln 2012: Alle finden das richtisch geil 2015: Alle finden das irgendwie nervig und übert

Was'n das für'n Dings da?

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Graffiti, besetzte Häuser, junge Männer mit gefärbten Bärten und ein älterer türkischer Transvestit, der vor der Milchbar einen Joint raucht. Ich gehe mit dem Dachs spazieren, und die Tourette-Frau mit ihrer Hundeleine. (Nein, einen Hund hat sie nicht).  Soweit alles klar, morgens um 7 Uhr in Kreuzberg .  Aber was entdeckt der Dachs da vor dem Haus von der großen WG mit dem Partyraum? Nein, diesmal keinen ausrangierten Drucker, keine löchrigen Prada-Stiefel, nicht mal Fischers Lexikon in Farbe Ji - Ko... es ist ein Dings!  Klarer Fall - der Dachs, der will das mitnehmen. Schließlich kann man nie genug Dings haben, oder? Und so ein Dings, das haben wir genau genommen noch gar nicht. Ich sage, Dachs, lass das Dings, wir brauchen kein Dings, das steht dann rum und verdingst, aber der Dachs so: "Ey, das kostet nix, das Dings!!!!" Willst Du nicht lieber das paar Schuhe dahinter, Dachs? Die haben noch Sohle, die haben sogar noch n Schnürsenkel! Aber der Dachs so, "n

Unterwegs in der U8 - Gedicht gekauft für 50 Cent.

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Aber! Warum setzen sich Menschen, die Gedichte verkaufen oder ungewöhnliches Liedgut eigentlich immer zu mir? Ich schätze es liegt am Dachs .  Zu diesem spontanen Kunstprojekt gehört der Test der vielseitigen Verwendbarkeit unseres frisch erworbenen Gedichts. Ich liege neben den Versuchen, steht da, ok. Und der Zettel macht sich verdammt gut, um damit eine Hälfte des U-Bahnfernsehers zuzuhalten.   Tatsächlich besteht aber auch verdammt krass die Möglichkeit, den Zettel einfach unter den Fernseher zu halten. In diesem Fall profitiert man vom Vorteil, dass beide Televisionsgeräte zu sehen bleiben.  Unser Gedicht widmet sich einer Form der Unendlichkeit mit den Worten "Ueberlebenslanghinaus, zwischen" und zeigt zugleich die Abneigung gegen Umlaute. Das schreit nun förmlich nach einer etwas unschärferen Fotografie. Um die Verweirrung zu verstärken, zeigt das Folgende Bild neben dem Gedicht auch die mit Brandenburger Toren beklebten Scheiben der U-Bahn und d

Himmel über Berlin - unspektakulär, aber schön

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Imagine there's no heaven, above us only Sky (John Lennon) Mal ganz ehrlich - wieviel Imaginationsfähigkeit braucht ihr dafür?  Gegenteil von Google-Satellit  Wer jetzt an den gleichnamigen Wim Wenders Film gedacht hat, war schief gewickelt, so wie die Bilder das schon aus sich raus sagen (aha, wie doppeldeutig). Wir sehen hier den Ernst-Reuter-Platz in Charlottenburg und die Naunynstraße in Kreuzberg aus einer anderen Perspektive. Die irgendwie in vielerlei Hinsicht reizvoller und freier erscheint als -äh - andersrum. Andersrum, das wäre dann das Luftbild von Google.