Unterwegs in der U8 - Gedicht gekauft für 50 Cent.
Aber!
Warum setzen sich Menschen, die Gedichte verkaufen oder ungewöhnliches Liedgut eigentlich immer zu mir? Ich schätze es liegt am Dachs.Zu diesem spontanen Kunstprojekt gehört der Test der vielseitigen Verwendbarkeit unseres frisch erworbenen Gedichts. Ich liege neben den Versuchen, steht da, ok. Und der Zettel macht sich verdammt gut, um damit eine Hälfte des U-Bahnfernsehers zuzuhalten.
Tatsächlich besteht aber auch verdammt krass die Möglichkeit, den Zettel einfach unter den Fernseher zu halten. In diesem Fall profitiert man vom Vorteil, dass beide Televisionsgeräte zu sehen bleiben.
Unser Gedicht widmet sich einer Form der Unendlichkeit mit den Worten "Ueberlebenslanghinaus, zwischen" und zeigt zugleich die Abneigung gegen Umlaute. Das schreit nun förmlich nach einer etwas unschärferen Fotografie.
Um die Verweirrung zu verstärken, zeigt das Folgende Bild neben dem Gedicht auch die mit Brandenburger Toren beklebten Scheiben der U-Bahn und den vermeintlichen Ausblick in den Tunnel, der uns gen Jannowitzbrücke führt.
Natürlich verändert sich die Perspektive, wenn man nur auf das Wort "Aber" blickt - auf den ersten Blick nur ein Wort - aber darin verbergen sich die Worte: "Er", "ab", "Rabe" und sogar "Baer"... wenn das keine Bewandtnis hat...
Das Gedicht kann auch sitzen übrigens, wenn ein Platz frei ist. Und zwar entweder ganz alleine, oder gemeinsam mit dem Dachs. Das ist ganz egal, die Leute gucken nämlich sowieso.
Das Gute ist - man kann dann auch gleich jemanden bitten, bitte Dachs und Gedicht auf den Schoß zu nehmen zwecks schöner Erinnerungsfotos. Wir sind doch gleich am Alexanderplatz, Mensch.
Der Autor des Gedichts heißt übrigens Timo Dege und hat noch weiteres Material, für das man auch mehr zahlen darf.
Der Dachs fragt sich, wer jetzt hier verrückter ist: er, Timo oder die ganzen anderen Leute in der Bahn?!
Du fragst Dich, wo Du hier gelandet bist? Zu Recht. Aber es könnte der Beginn einer langen Kunsttherapie mit dem Dachs werden.
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