Hey, Dr. Sommer-Dachs... wie werde ich natürlicher?



Stadt-Dachse und Couch-potatoes

Der Dachs schwingt gerne große Reden, insbesondere wenn er mit dem gemeinen Walddachs aus irgendwelchen dünn besiedelten Gebieten ohne schöne Landschaft zusammen ist. Ich will jetzt nicht sagen, wo das ist, sonst fangen die Leute aus dem Ruhrpott oder dem Saarland (check out: Kindheit in Saarbrücken) oder Nordschwaben wieder an zu erzählen, was man bei ihnen alles dolles erleben kann. Also, so ein Berliner Stadt-Dachs erzählt jedenfalls gerne von den mannigfaltigen Möglichkeiten, mitten in Berlin Natur zu erleben. Von den fast 200 km Fahrwasser, über das man schippern kann, den rund 15.000 Enten, denen man dabei begegnen kann und den 1700 Brücken, die man dabei unterfährt. Von den 1800 Sonnenstunden im Jahr. Und von den 2500 Parks, in die man sich legen kann, und den fast 29.000 Hektar Wald, und da ist noch nicht mal der zu Brandenburg gehörige Stadtrand dabei. Natürlich redet er auch davon, dass Berlin mehr Museen als Regentage im Jahr hat, und man so problemlos ständig neue kulturelle Welten entdecken kann. Plus die ganzen Galerien! Und der längste Biergarten der Welt mit über 2 km Länge. Und die Tanzschuhe für die vielen Clubs kann man sogar am Automaten kaufen. Naja, und so weiter, ihr könnt es euch denken, Burgen, Schlösser, Curry-Wurst, Zoos, Einkaufsmalls bla bla. Das einzige, was der Dachs wirklich nutzt, sind eine handvoll der über 1000 Spätis in der Berliner Innenstadt. Nämlich für das Bierchen, mit dem er dann im Heimat-Kiez auf der Couch abgammelt. Bei echt gutem Wetter auch mal auf der Bank gegenüber. 

Hilfsprogramm für faule Dachse

Wenigstens mal ab und zu andere Wege nehmen! Oder einfach mal Bus oder Lidl-Bike statt immer unterirdisch unterwegs zu sein. Und am Wichtigsten natürlich: Stehenbleiben und gucken. Die meisten krassen kulturellen Happenings passieren einfach ganz plötzlich auf der Straße, in der Bahn oder im Park. Außerdem hat man dann wieder mehr zu erzählen für die Schwaben, nicht? 



Du fragst Dich, wo Du hier gelandet bist? Zu Recht. Aber es könnte der Beginn einer langen Kunsttherapie mit dem Dachs werden.

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