Hey Dr. Sommer-Dachs... wie bleibe ich mir selbst treu?



Dr. Sommer-Dachs, Dein Experte, ist für dich da!


Darauf antwortet der Dachs sehr gerne. Als Experte für Alles fällt es ihm meistens gar nicht so schwer, sich da selbst treu zu bleiben, denn wenn er gerade jemand anders ist, sagen wir Superman, Taxifahrer, Bäcker oder ein Angsthase, dann bleibt er ja zumindest seinem alter Ego treu. Und Experte ist er wie gesagt immer, da ist das einzige, worin man sich treu bleiben muss, anderen Menschen zur falschen Zeit und/oder am falschen Ort mal eben kurz die Welt zu erklären. Er blättert in seinem höchstpersönlichen Buch der guten Tipps
Um mein liebes Blog-Publikum profitieren zu lassen, präsentiere nämlich ich unter dem Tag "Dr. Sommer-Dachs" zuweilen gute Tipps vom Dachs. Und wer sich an die hält, der ... ja der... hat's gepackt. In welche Richtung er/sie/hen unterwegs ist, das wissen wir nicht. Ist ja individuell, für wen Ratschläge so passen. 
Das gute an diesen Psychotipps ist: Man kann sie nicht hören. Höchstens im eigenen Kopf. Denn man muss sie sich denken, wenn man sich die Bilder ansieht. Also, Bühne frei für Deine inneren Stimmen. 

Gib' mir endlich brauchbare Tipps, Du Nerv-Dachs

Mh, jetzt hat er sich im Bett verkrochen, der Dachs. Er sagt, wir sollen doch bitte zunächst mal definieren, was Treue überhaupt sein soll, er findet das ziemlich abstrakt. Wir fragen Geord Simmel, Soziologe, nicht zu verwechseln mit Johannes Mario Simmel, von dem Du sicher schon mal ein Buch in einer "Zu verschenken"-Kiste ausgegraben hast. Ich schätze es gibt ein Gesetz, dass auf jeden guten Müllhaufen ein solches Buch gehört, aber wir schweifen ab....
Also der Soziologe Simmel sagt: "Ohne die Erscheinung, die wir Treue nennen, würde die Gesellschaft überhaupt nicht in der tatsächlich gegebenen Weise irgendeine Zeit hindurch existieren können.Die Momente, die ihre Erhaltung tragen: Eigeninteresse der Elemente und Suggestion, Zwang und Idealismus, mechanische Gewohnheit und Pflichtgefühl, Liebe und Trägheit - würden sie vor dem Auseinanderbrechen nicht bewahren können, wenn nicht alle durch das Moment der Treue ergänzt würden (...) weil die Treue, in ihrer praktischen Wirkung, immer ein andres Gefühl ersetzt (...).Man könnte die Treue als das Beharrungsvermögen der Seele bezeichnen, welches sie in einer einmal eingeschlagenen Bahn festhält, nachdem der Anstoß, der sie überhaupt in diese Bahn geführt, vorbeigegangen ist.". (Georg Simmel: Soziologie - Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung, Berlin 1908, Exkurs über Treue und Dankbarkeit, S. 438-447

Schön, also: Ohne wenn und aber das sein, was Du schon immer warst?! Laaaaaangweilig. Nein Danke, sagt der Dachs, und jetzt liegt er volle Kanne unterm Bett und hat mal wieder viel geredet ohne die gewünschten Tipps zu geben. Er ist heute Staubsauger und möchte sich in dieser Funktion treu bleiben. 

Du fragst Dich, wo Du hier gelandet bist? Zu Recht. Aber es könnte der Beginn einer langen Kunsttherapie mit dem Dachs werden.

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