Wohnen in der Stadt. Wo? Na, in der Stadt!

Ohne Wohnung leben?

Sommer 2018 - die Berliner Mieten steigen und steigen. Wagenburgen im Schatten des "antifaschistischen Schutzwalls" auf der sog. faschistischen Seite? Weg sind sie. Größtenteils. Jedenfalls hier in Kreuzberg. 

Kreuzberg ist nach wie vor beliebt zum Wohnen, nicht nur bei den Touristen, die über Airbnb in die Wohnungen einchecken, die sich einfach kein normaler Mensch alleine leisten kann. Ein schicker Kreislauf, denn irgendwie muss man ja die Miete zahlen, und das Angebot schafft sich seine Nachfrage. (Das hat sich jetzt nicht der Dachs ausgedacht, das ist das Saysche Theorem). 

Und da, wo Touristen wohnen, da ist auch Geld - aber eben keine Wohnung für Leute, die nicht auf Dauer mit Touristen teilen möchten oder aber Betreiber*innen von Seiten wie Airbnb sind. 

Es leben in Berlin derzeit ca. 30.000 Menschen ohne Wohnung. Plus Dunkelziffer, nämlich alle, die sich nicht registrieren lassen. Das Gute: Der Senat arbeitet aber daran. Nein, du dummer Dachs, nicht an Wohnungen... LOL.... an Statistiken, um zu erfassen, wie viele Leute denn nun ohne Wohnung leben.  

Zu was das gut ist, weiß ich jetzt nicht genau, wahrscheinlich dazu, um Mc Kinsey mit der Planung von Gegenmaßnahmen zu beauftragen, der eine teure Analyse vorausgeht, bei der dann herauskommt, dass man mehr Wohnungen benötigt. 

Aber darum geht es hier nicht, sondern um die kunstvolle Einrichtung der "Nicht-Wohnung". 
Hier sind wir in Kreuzberg, am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof. Die Schlafgemächer mit den immer schön gemachten Betten habe ich mit Rücksicht auf die Bewohner nicht fotografiert. 

Terrassen-Deko geht klar, schätze ich mal?

Die Terrassen-Deko wird täglich verändert, und damit Du mal hinfährst, veröffentliche ich hier natürlich nur eine Kostprobe. Sozusagen eine tägliche Ausstellung dessen, was unter der U-Bahnbrücke entsorgt und verloren wird und so gar nicht für das Leben auf der Straße hergestellt wurde. 

Diese kleine Ausstellung hier ist kostenfrei, Spenden gehen aber natürlich klar. Eine Pfandflasche, ein paar Cent, ihr kennt das. 

Und was ist mit den Bürostühlen los?

Davon versammeln sich hier etliche. Sind ja auch bequem irgendwie. Und ich nehme an, die Büros sind kleine Hostels geworden. Da braucht man dann sowas nicht. Also raus damit. Wie paradox. Wenn endlich die Betten aussortiert werden, weil keine Touristen mehr kommen, dann braucht die halt auch keiner mehr. Also immer das, was man nicht braucht, das kenne ich....

Du fragst Dich, wo Du hier gelandet bist? Zu Recht. Aber es könnte der Beginn einer langen Kunsttherapie mit dem Dachs werden.

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