Mit Oma im Garten: olfaktorisches und kulinarisches Gedächtnis

Materialerfahrung: 


Wachs- und Ölkreiden auf Papier A3

Bild  und inneres Erleben - olfaktorische und gustatorische Erinnerungstherapie


Aus den Zwetschgen kann man einen Kuchen backen. Oder man isst sie so. Und Oma passt auf, dass man keine Würmer isst. Kennst Du das, Gerüche oder Geschmäcker aus der Kindheit, die massenhaft Erinnerungen hervorbringen?  Die Zunge ist sowas wie unser zweites Gedächtnis. 

Darum geht es in Tilman Allerts Buch „Der Mund ist aufgegangen – vom Geschmack der Kindheit“ (zu Klampen) "Marcel Proust hat der Madeleine ein literarisches Denkmal gesetzt, Günther Grass die »Ahoj«-Brause in der »Blechtrommel« verewigt. Doch wer feiert heute noch den süßen Schmerz, den der Genuss eines Himbeerbonbons verursachte, wer erinnert sich an das Lässigkeitsversprechen des Kaugummis, dem heimlichen Verbündeten der Reeducation, wer gedenkt noch der giftgrünen Verheißung der »Götterspeise«? Mit diesen überaus amüsanten Capriccios, in denen hie und da etwas Wehmut aufscheint, lässt Tilman Allert die Geschmäcker einer Kindheit in den frühen Jahren der Bundesrepublik aufleben: wie ein vorsorglich in der Hosentasche verstautes »Vivil« über die Befangenheit vor dem ersten Kuss hinweghalf, was der verlockend leuchtende Liebesapfel seinem Esser an Geschicklichkeit abverlangte, welcher Zungenakrobatik es bedurfte, um die Hostie vom Gaumen zu lösen und wie ein Kamillendampfbad dem Kranken alle Sinne gleichermaßen vernebelte – einfach unwiderstehlich und höchst amüsant. Autor(en): Tilman Allert." (Quelle: https://zuklampen.de/ebooks/essays/bk/545-der-mund-ist-aufgegangen-9783866745360.html)

Aber jetzt kommt der Hammer: Tatsächlich gibt es das als Therapie, nämlich gegen Alzheimer und Konsorten.... Aha?
"Denke daran, dass die Zeit kommen wird, in der wir diesen magischen Pfad verlieren werden, der die Gerüche mit Emotionen verbindet. Und das ist genau das, was in der frühen Entwicklung von Morbus Alzheimer oder Parkinson geschieht. Es gibt sehr interessante Therapien, die danach streben, den Verlust des olfaktorischen Gedächtnisses durch Stimulation aufzuhalten. Es ist ebenso möglich, dass diese Therapien dafür eingesetzt werden können, die Manifestation neurologischer Störungen zu verzögern. Es ist eine bekannte Tatsache, dass im Falle von Morbus Alzheimer der emotionale Aspekt sehr lebendig und aktiv ist. Daher ist der Gebrauch des Geruchssinn als Mechanismus, um Erinnerungen durch Emotionen zu aktivieren, definitiv ein interessanter Therapieansatz." (Quelle: https://gedankenwelt.de/duefte-der-kindheit-tore-zu-unserer-emotionalen-vergangenheit/)

Zwetschgenkuchen für viele Leute geht so: 

Erst Hefeteig herstellen mit...

ca 500 g Mehl
1/2 Würfel (21 g) frische Hefe oder
1 Päckchen Trockenhefe
200 ml lauwarme Mandelmilch
1 Prise Salz
50 g Zucker
100 g Margarine
Ein bisschen No-Egg-Pulver für die Veganer (oder halt ein Ei

Wenn der Teig an einem warmen Ort, z.B. sonnige Fensterbank, doppelt so fett ist wie nach dem ersten kneten kann man ihn ausrollen und mit der Gabel drin rum pieksen. Warum auch immer, hat die Oma so gemacht.

Und jetzt kommt das wichtigste: Die Zwetschgen: halbieren, Stein entfernen und einschneiden. Teigboden dicht mit den Zwetschgenhälften belegen. Manche Leute machen da noch Nüsse dazu, ich nicht. Aber bisschen Zimt und Zucker kann man draufstreuen. 

Im vorgeheizten Backofen ca. 35 Minuten backen. 

Dazu braucht man dann eigentlich auch noch Sahne. 

Und weil heute der Geburtstag von Oma wäre verlinke ich zu weiteren Erinnerungen an sie in diesem Blog: 








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