Warten auf Mitternacht - Trauerbewältigung
Nachdenklich ist der Dachs an manchen Tagen. Wenn es auf Mitternacht zugeht, und den Datumswechsel. Er hätte sie gerne kennengelernt. Der Dachs wäre auch zur Geburtstagsfeier gegangen. Ist aber jetzt zu spät.
Man sieht die Sonne langsam untergehen
und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.
(F. Kafka)
Kunsttherapie eignet sich auch zur Trauerbewältigung.
Wie das geht hat der Dachs mal bei Frau Gundula Schneidewind erfragt. (QUELLE: http://www.gundula-schneidewind.de/kunsttherapie/begegnungmittod.html)
Dachs: Was passiert, wenn ein Mensch stirbt, der uns nahesteht?
Frau Schneidewind: Sein Tod hinterlässt eine Lücke in unserem Leben, die mit allem Schmerz auch unterschiedliche, wechselnde, tiefe Gefühle in uns auslöst - Verzweiflung, Trauer, Wut, Schuldgefühle, Dankbarkeit, Liebe, Sehnsucht.
Dachs: Ja und dann?
Frau Schneidewind: "Der Tod ordnet alles neu", heißt es - wir sind gezwungen, uns neu zu ordnen, unsere Werte, Ziele, unseren Lebenssinn neu zu betrachten und zu befragen. Der Trauerprozeß braucht Zeit und Raum, Ausdruck und Austausch, einfühlsame Begleitung. Mit anderen gemeinsam können wir Wege finden, wir können lernen, mit Abschied, Trauer und Tod zu leben, lebendig zu bleiben in der Begegnung mit dem Tod, neu lebendig zu werden.
Dachs: Ja, und was passiert dann da genau?
Frau Schneidewind: Die Methoden dieses Seminars sind dabei Meditation, Gespräch und Malen. Wir arbeiten mit Musik, Texten, Gedichten und Symbolen, mit Leitfragen, die durch die Trauer führen können und mit verschiedenen Trauerritualen, die dabei hilfreich sind, auszudrücken, zu gestalten, zu verwandeln, was jetzt ist.
Dachs: Danke für das nette Gespräch.
Und was ist jetzt?
Na, Zeit für Veränderungen ist jetzt. Und Zeit für Kunsttherapie. Tschüss, Gisela. Du hast mein Leben bereichert. Ich vermisse Dich.
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