Dachs vs. Tolstoi - über die Kunst


Kann man einfach Künstlerin werden? Glaube schon. Aber was weiß ich denn....


Wo fängt sie an, die Kunst?



Der Dachs hat Leo Tolstoi gefragt, die sind ziemlich dicke miteinander....


L.N.T: "Ich sage: Die Kunst ist eine ansteckende Tätigkeit, je ansteckender sie ist, um so besser ist sie."


Dachs: "Warum tun die Menschen sowas?"


L.N.T.:"Etwas, das ich schon früher einmal gedacht und notiert habe: Kunst ist eine Fiktion. Es gibt die Verlockung, sich mit Puppen, Bildchen und Liedern, mit dem Spiel und mit Märchen die Zeit zu vertreiben, das ist alles."


Dachs: "Das klingt banal. Kunst ist doch nicht etwa für jeden was?"


L.N.T.: "Sobald die Kunst aufhört, Kunst des ganzen Volkes zu sein, und zur Kunst einer kleinen Klasse von Begüterten wird, ist sie nicht länger notwendig und wichtig, sondern wird zur leeren Unterhaltung."


Dachs: "Naja... aber was echte Kunst ist, das versteht doch die Masse der Menschen nicht."


L.N.T.:  "Die Kunst kann der großen Masse nicht deswegen unverständlich sein, weil sie gut ist, wie dies die Künstler unserer Zeit gern behaupten. Eher muß man annehmen, die Kunst ist der großen Masse nur deswegen unverständlich, weil diese Kunst eine sehr schlechte oder vielleicht überhaupt keine Kunst ist. (...) Es wird gesagt, die Kunstwerke gefielen dem Volk nicht, weil es nicht fähig sei, Kunst zu begreifen. Wenn aber der Zweck eines Kunstwerks darin besteht, auf andere das Gefühl zu übertragen, das der Künstler empfand, wie kann dann von Nichtbegreifen die Rede sein?"


Dachs: "Ok. Dachse verstehen ja generell die Gefühle in den Kunstwerken, so ganz von allein. Aber so wie Du es sagst, Leo, würde das ja heißen, dass der Künstler auch alle Menschen erreichen muss?"


L.N.T.: "Kunst ist das Mirkoskop, das der Künstler auf die Geheimnisse seiner Seele einstellt, um diese allen Menschen gemeinsamen Geheimnisse allen zu zeigen."


Dachs: "Aber es kann doch nicht jedem gefallen?!"


L.N.T.: "Von einem Kunstwerk zu sagen, dass es gut, aber für die meisten Menschen unverständlich ist, ist so, als ob man von einer Speise sagte, dass sie sehr gut sei, die meisten Menschen sie aber nicht essen können."


Dachs: "Verdammt, Leo, das klingt überzeugend. Hast Du schonmal einen echten Dachs bei der Arbeit gesehen? Also bei der künstlerischen Arbeit?"


L.N.T.: "Er griff nach der Palette und fing an zu arbeiten...fühlte sich aber noch zu erregt dazu. Er konnte ebenso wenig arbeiten, wenn er zu kühl und sachlich war, wie dann, wenn er, allzu sensibel, alles zu scharf und deutlich sah. Er brauchte eine gewisse Mitte zwischen kühler Nüchternheit und entrückender Verzückung."



Der Dachs ist ein Aufschneider. Dieser Leo ist schon tot. Habsch bei Wikipedia gelesen. Oooooh Dachs. 


Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (russisch Лев Николаевич Толсто́й, wiss. Transliteration Lev Nikolaevič Tolstoj, deutsch häufig auch Leo Tolstoi; * 28. August jul./ 9. September 1828 greg. in Jasnaja Poljana bei Tula; † 7. November / 20. November 1910greg. in Astapowo, heute Lew Tolstoi, in der Oblast Lipezk) war ein russischer Schriftsteller. Seine Hauptwerke Krieg und Frieden und Anna Karenina sind Klassiker des realistischen Romans.



Kommentare

Meistgeklickt im letzen Monat:

Dann stell' ich den Teller raus - Wünsche?

Dachs findet immer was auf seinem Weg.

Die analoge Cloud für das beanspruchte Hirn

Lesezeichen. Wunderbar. Einfach.

Nine Eleven Art und Bedenken gegen die Gesellschaft

Kindischer Ärger Nummer 1 - Schreck

Mal-Ausstattung des Psychodachses erweitert

Die Reise nach Sachsen I

Hey, Dr. Sommer-Dachs... wie lebe ich ein kreatives Leben?