Reiß dich zusammen und sieh' die Dinge wie sie sind

Materialerfahrung: 

Mein großer A2 Block. Reiseprospekte mit Wald, Wasser und Land. Und ein paar andere Zeitschriften. Schere, Prittstift, A4 Blätter und nette bis seltsame Gesellschaft, Musik. 

Bild und inneres Erleben: Sehen

Bilder stellen nicht bloß Sichtbarkeiten dar sondern wenden sich ebenfalls an den Intellekt desjenigen, der sie betrachtet.(vgl. Meister, C., 2006). Die klassische Kunsttheorie unterscheidet ‚disegno‘ und ‚colore‘, ein Bild ist sichtbar und fühlbar. Das Sichtbare übernimmt die Verantwortung über das Fühlbare - und damit sind wir beim Psychodachs angekommen. Der interessiert sich nämlich nicht für den synthetischen Kubismus (hey, was behalten aus dem ollen Kunst-LK), sondern in erster Linie für Psychokram. Mit viel Struktur versucht er hier mittels klarer Formen ein Bild zusammenzusetzen. Und dennoch täuscht das Bild, je nachdem, wer es von wo betrachtet. Das ist echt verdammt psycho. 

Literatur: 

Carolin Meister, „‚Color Reading‘. Zur Codierung von Farbe im kubistischen Werk Picassos“, in: Sonderforschungsbereich 626 (Hrsg.): Ästhetische Erfahrung: Gegenstände, Konzepte, Geschichtlichkeit, Berlin 2006.

Subjektivität in der Wahrnehmung

Auf der Welt passiert für alle das Gleiche, aber wir sehen es doch alle verschieden? Die Verschiedenartigkeit der Blickwinkel stammt vorwiegend aus unseren Mustern. Sie machen uns zu verschiedenen Personen. Natürlich spielen Aufmerksamkeit und Emotionen eine wesentliche Rolle.... So führt der gleiche Reiz zu unterschiedlichen inneren Reaktionen, Gefühlen und Handlungen. Wenn ich hungrig einkaufen gehe, werde ich wahrscheinlich Lebensmittel besonders attraktiv finden und mehr einkaufen. Wenn ich mit Kopfschmerzen zum Konzert gehe, werde ich die Musik besonders fies finden. Wenn ich selbst schwanger bin, sehe ich überall Schwangere. Verdammt, die Psyche ist echt ein verrücktes Ding. Wenn man mal reingucken will, empfiehlt sich: Kunsttherapie.