Abhauen und Flüchten - aber so richtig: Das ist Naumburg in Hessen
Manchmal will man einfach nur noch weg. Manche fahren nach Naumburg an der Saale, andere landen auf Irrwegen in Naumburg in Hessen. Aber sicher ist: Raus und für sich selbst sein kann heilsam sein. Gerade, wer immer action macht muss seine Geschichte auch verdauen. Und mal was ganz anderes sehen....
Zuweilen stößt man auf seltsame Traditionen, für die der Dachs allerdings viel Verständnis hat. Kein Wunder, für Blödsinn aller Art hätte der sich schon lange eine Narrenkappe verdient.
In Naumburg übernehmen das wohl andere. Und dann gibt es auch noch gleich ein entsprechendes Denkmal, damit die alternde Bevölkerung nicht vergisst, lustig zu sein.
Sorry, diesem Dachs- äh- Karnevalsgedöhns kann ich irgendwie nix abgewinnen. Ich wollte lieber übers Wandern sprechen. Das ist nämlich des Müllers Lust, und deshalb kann man in Naumburg eine Mühlenwanderung machen.
Keine Ahnung ob man Mühlen oder Bilder ansieht, wir haben das nicht verstanden, und es fand auch - wegen Winter - nicht statt.
Dafür sind wir zur Burg gewandert- Naumburg - Burg - na logo.
Immer den Wegweisern nach.
Als wir nach einigen Stunden ankamen, war da allerdings keine Burg. Sondern ein Bild von einer Burg. Eher so eine Art Skizze. Nicht mal besonders groß.
So würde die Burg von Naumburg nämlich aussehen, wenn es sie noch geben würde. Oder auch nicht, denn sie wurde ja 1626 zerstört. Wer weiß, ob sie nicht dem Fürsten oder so auch ohne den Krieg unterm Arsch zusammengekracht wäre?
Nun ja, Sehenswürdigkeiten können auch theoretisch sehenswürdig sein, meint der Dachs.
Mit dem Bahnhof ist es ähnlich. Den gibt es zwar, er ist ausgeschildert, er hat sogar eine eigene Bushaltestelle. Man kann mit dem Bus zum Bahnhof fahren, modern!
Hier ist das Problem, dass dieser Bahnhof außer Betrieb ist, für immer. Also ohne Zugverkehr.
Aber bitte, das macht ja noch keinen Bahnhof aus, das bisschen Zugverkehr. Oder doch? Reisende gibt hier auch nicht. Wäre auch irgendwie Quatsch ohne Züge.
Ich erwähnte es bereits, an Wegweisern mangelt es nicht. So weiß man zumindest Analog zum Kurfürstendamm und zur Kurfürstenstraße gibt es in Naumburg die Kurfürstengasse.
Der Ku'damm in Berlin ist etwa dreieinhalb Kilometer lang. Man kann hier alle Designerläden besuchen, Prada, Desigual und so weiter. Der Dachs kauft hier gerne ein, auch wenn es zuweilen schwierig ist, die passenden Größen zu finden. Die Kurfürstenstraße ist etwa 2 km lang, und der Dachs mag gar nicht verraten, was er hier macht.
Die Kurfürstengasse in Naumburg ist einige Meter lang. Zwei? Oder gar drei? Ich weiß es nicht. Hier befinden sich keine Geschäfte. Aber Häuser. Zwei. Oder drei.
Bei einer Wanderung kann man den Schildern "Messer und Gabel" folgen. Dann landet man bei dieser Hütte. Dort kann man dann was essen. Wenn man was dabei hat.
Künstlerische Vielfalt
Der Dachs und ich gehen ja auf Kunstreisen. Und da hat Naumburg echt viel zu bieten. Die Fachwerkhäuser sind das Eine - wie in einer Filmkulisse kann man stundenlang durch Naumburg spazieren. Und im Gegensatz zum Filmpark Babelsberg trifft man hier keinen Menschen und muss keinen Eintritt zahlen!!!
Das Fachwerkhaus (in der Schweiz Riegelhaus) ist die in Deutschland bekannteste Verwendung von Holzfachwerk im Hochbau. Es ist ein Skelettbau aus Holz, bei dem die horizontale Aussteifung (zum Beispiel wegen der Windbelastung) mittels schräg eingebauter Streben erfolgt und die Zwischenräume (= Gefache) mit einem Lehm verputzten Holzgeflecht oder mit Mauerwerk ausgefüllt sind.
Da strahlte der Dachs! Der alte Ratskeller, das Rathaus, Wohnhäuser... nirgends ein Mensch zu sehen. Das gleich gilt auch für das Heimatmuseum, das nur im Sommer geöffnet ist.
Hier gibt es allerdings auch noch ein Ausstellungsstück außen zu sehen. Und Informationen zum Museum.
"Das private Heimatmuseum ist ein Ort, an dem man tatkräftig das Handwerk vergangener Zeiten kennen lernen kann. Ob man Holz hobelt oder den Schmiedehammer schwingt, dies ist ein Museum zum Anfassen." Oha.
Gut, dass es geschlossen ist, der Dachs kann sich bei sowas nicht zusammenreißen. In Corfu hat er mal Sissis Palast besucht und prompt in eine goldene Toilette gepullert.
Naja, dieses Gefährt sah da etwas rustikaler aus.
Künstlerisch besonders wertvoll
Der Hammer Nummer eins war die Gartendeko, mit aufblasbaren Schneemännern, Weihnachtsmännern, handelsüblichen Zwergen, kunstvoll umgestülpten Blumentöpfen, Schnitzereien...
Dann gab es auch noch Beschilderungen an Häusern, so wie hier am Wasserwerk.
Das Wasserwerk selbst war voll Mini, aber die Beschilderung ja sowas von liebevoll....
Etwas ängstlich wurde der Dachs dann ob der Schnitzereien am Café Hasenacker, was geschlossen war. Aber eigentlich nur an dem Tag, als ich und der Dachs da hingewandert sind.
Zum Abschluss: Apfelpoesie aus Naumburg. Ham wa was erlebt, Dachs, wa?
Du fragst Dich, wo Du hier gelandet bist? Zu Recht. Aber es könnte der Beginn einer langen Kunsttherapie mit dem Dachs werden.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen